Warum reden wir über Lebensmittelverschwendung?
Weil jedes belegte Brötchen, das im Müll landet, Ressourcen gekostet hat: Wasser, Energie, Arbeitszeit, Transport. In Deutschland wird noch immer ein großer Teil genießbarer Lebensmittel weggeworfen – oft aus reiner Planbarkeit im Alltag von Küchen und Buffets. Für uns als Hotellerie ist das ein echtes Thema. Wer Frühstück anbietet, kennt den täglichen Balance-Akt zwischen „genug da“ und „nicht zu viel“. Genau hier setzt unsere Partnerschaft mit Too Good To Go an.
Was macht Too Good To Go – und wie passt das zu Hotels?
Too Good To Go (TGTG) bringt Anbieter mit überschüssigen, aber einwandfreien Lebensmitteln mit Menschen zusammen, die diese zu einem fairen Preis retten. Für Hotels ist das perfekt: Was nach dem Frühstück übrig bleibt, lässt sich unkompliziert in der TGTG App buchen, abgeholt wird direkt im Hotel. So sparen wir Abfall, senken Emissionen und machen Berliner:innen – und unsere Gäste – satt und glücklich.
Die Geschichte von Too Good To Go – vom Kopenhagener Pilot zur Bewegung
Entstanden ist Too Good To Go 2015 in Kopenhagen. Die Gründungsidee war simpel und visionär zugleich: Buffets, Bäckereien und Hotels werfen am Tagesende gutes Essen weg – warum das nicht per App retten? Nach ersten Piloten mit Bäckereien und Restaurants zeigte sich schnell: Wenn Abholfenster klar sind und die Tüten „Überraschung“ bleiben, funktioniert das Retten im Alltag.
Ab 2016/17 rollte TGTG in weitere Länder aus, unter anderem Deutschland – mit einem starken Start in Berlin. Von hier aus wuchs das Netzwerk rasant: Food-Start-ups, Bäckereiketten, Supermärkte, Kantinen und Hotels kamen dazu. Heute ist TGTG in einem Großteil Europas aktiv und inzwischen auch in Nordamerika vertreten.
Aus einer lokalen Idee ist eine internationale Community geworden – mit hunderttausenden Partnerbetrieben und dreistelligen Millionen geretteten Portionen weltweit. Für Berlin heißt das: Eine dichte, aktive Szene aus Betrieben und Nutzer:innen, in die sich die little BIG Hotels mit ihren Berliner Häusern passgenau einfügen. So wird aus Hotel-Alltag gelebte Nachhaltigkeit – und aus Resten echte Wirkung.
Was ist der Beitrag der little BIG Hotels in Berlin?
Wir sind mit unseren Berliner Häusern am Start und haben TGTG in die täglichen Abläufe integriert: Von der Sortierung und Kühlung über das Packen bis zur Abholung. Wichtig ist uns, dass Qualität und Sicherheit stimmen – gerettet werden nur Produkte, die frisch und einwandfrei sind. Unsere Leipziger Häuser sind aktuell nicht Teil der Kooperation; der Fokus liegt bewusst auf Berlin, wo die Prozesse eingespielt sind und wir momentan den größten Hebel sehen.
Welche Ergebnisse haben wir bereits erzielt?
Seit Start der Kooperation haben wir 729 Überraschungstüten über Too Good To Go ausgegeben und dadurch 1,97 Tonnen CO₂e vermieden. Allein in den letzten 12 Monaten waren es 677 Tüten und 1,83 Tonnen CO₂e. Dass das Angebot ankommt, zeigen zudem 2.161 Favoriten in der App insgesamt sowie rund 1 Mio. Ansichten (davon 970.042 in den letzten 12 Monaten). Kurz gesagt: Das Retten macht messbar einen Unterschied – für Klima, Community und Küche.
Wie funktioniert das Retten konkret für Nutzer:innen?
Du öffnest die App, suchst nach little BIG Hotels in Berlin, buchst eine Überraschungstüte und holst sie im gewählten Zeitfenster ab. Was drin ist, variiert je nach Tag: vom Croissant über Obst und Joghurt bis zu herzhaften Snacks aus unserem beliebten Frühstücksservice. Das ist der Charme am Konzept – nachhaltig, lecker und ein bisschen Überraschung inklusive. Und um unnötigen Müll in Form von Papiertüten zu vermeiden, bringst du dafür deine eigene Aufbewahrungs- bzw. Transportbox mit – besser geht’s kaum.
Was bringt die Kooperation über die Zahlen hinaus?
Erstens Bewusstsein. Unsere Teams sehen täglich, wie viel wir dank TGTG einsparen – das verändert Routinen in Einkauf und Produktion. Zweitens Community. Viele Berliner:innen entdecken uns über die App erstmals, empfehlen uns Freunden und Bekannten und kommen bestenfalls später als Gäste wieder. Drittens Glaubwürdigkeit. Nachhaltigkeit ist für uns kein Buzzword, sondern gelebte Praxis – von der Lieferkette bis zum Abfallmanagement. Die Tüten sind sichtbarer Ausdruck davon.
Fazit: Kleine Tüte, großer Effekt
Lebensmittelverschwendung lässt sich nicht per Ansage abschaffen, aber Schritt für Schritt reduzieren. Mit Too Good To Go haben wir einen smarten, alltagstauglichen Weg gefunden, der in Berlin bereits Wirkung zeigt. Für uns ist klar: Das ist erst der Anfang. Und der schmeckt.